Frauen holen auf?
Unter Berufung auf die Lohnsteuerstatistik brachten die meisten Medien die kurze Meldung, dass die Frauen gegenüber den Männern bei den durchschnittlichen Einkommen aufholten, aber bei den Spitzenverdienern sich nur wenige Frauen befinden. (Kl. Ztg, 06 12 15, S. 9)
Wirtschaftlich aufschlussreicher ist folgender Sachverhalt laut Einkommensbericht 2014 des Rechnungshofes: Zwischen 1998 und 2013 (in 15 Jahren) sanken die untersten 10 Prozent aller Einkommen real um 11,88 Prozent, bereinigt um die Inflation um 65 Prozent; die obersten 10 Prozent stiegen real um 39,31 Prozent.
Besonders auffallend ist der Rückgang um minus 35,71 Prozent bei den 10 Prozent der Männer mit dem niedrigsten Einkommen. D.h. der geringere prozentuelle Unterschied zwischen mittleren oder durchschnittlichen Einkommen und beim sogenannten Gender Pay Gap (dem prozentuellen Unterschied zwischen durchschnittlichen Bruttostundenlohn von Männern und Frauen) beruht abgesehen von steigenden sehr hohen Löhnen hauptsächlich auf stark sinkenden Männerlöhnen.
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